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Zehn Millionen für Junglehrer-Programm

20.08.2009 13:26 (Kommentare: 0)

OSTSEEZEITUNG  |  Donnerstag, 20. August 2009  |  von DORIS KESSELRING

Schwerin (OZ) Das Junglehrerprogramm ist festgezurrt. Gestern hat sich die eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppe der Schweriner Regierungskoalition abschließend geeinigt. "Die Vorschläge gehen nun ins Kabinett, das nächsten Dienstag darüber berät", teilte Marc Reinhardt, bildungspolitischer Sprecher der CDUFraktion, kurz und knapp mit.

Vor zwei Wochen noch war der CDUMann mitteilsamer. Da hatte er angekündigt, dass das Zukunftsprogramm vorsehe, Junglehrer in Vollzeit zu beschäftigen, ihnen ein höheres Einstiegsgehalt sowie ein Startpaket von 2500 Euro zu gewähren. Zudem sollte die Zahl der Referendare von derzeit 330 auf 493 erhöht werden. 'Einiges davon wird sich sicher im Programm wiederfinden', erklärt Reinhardt jetzt etwas geheimnisvoll.

Fest steht, dass das Bildungsministerium ab 2010 für die nächsten fünf Jahre jeweils 15 Millionen Euro mehr ausgeben kann. Fünf Millionen sind für Mehrbedarfe aufgrund wieder leicht steigender Schülerzahlen gedacht. Mit zehn Millionen Euro jährlich soll dem drohenden Personalnotstand in Schulen begegnet werden. Nach Angaben von Bildungsminister Henry Tesch (CDU) ist schon heute die Hatte der Lehrer in MV älter als 55 Jahre und wird in den kommenden Jahren aus dem Schuldienst ausscheiden.

Die zusätzlichen Millionen im Bildungshaushalt sollen nun als "Motivationsschub" für jüngere Kollegen eingesetzt werden, aber auch zur Verbesserung der jetzigen Arbeitsbedingungen der Lehrer an den Schulen, Der Arbeitsgruppe sei ein "ausgewogener Mix" gelungen, meint Mathias Brodkorb, schulpolitischer Sprecher der SPDLandtagsfraktion. "Die Maßnahmen im Programm sind ziemlich gleichgewichtig.

Es wären sowohl Anreize für Junglehrer vorgesehen als auch Leistungszulagen und Vergütungen besonderer Aufgaben für Pädagogen, die sich seit Jahren um gute Bildung an den Schulen bemühen, lässt Brodkorb durchblicken.

"Ich bin gespannt", reagiert Annett Lindner, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie wolle keinesfalls hinnehmen, dass Maßnahmen zulasten der" alten" Lehrer getroffen werden, die seit Jahren solidarisch auf Geld und Beschäftigung verzichten, um angesichts dramatisch gesunkener Schülerzahlen Arbeitsplätze zu erhalten. "Das Vollzeitarbeitsversprechen für junge Lehrer wäre eine solche Ungleichbehandlung', findet Lindner.

Im Rahmen des seit 1995 gültigen Lehrerpersonalkonzepts arbeiten die meisten der 13 000 Pädagogen in Teilzeit. "Sie bekommen weniger Geld, werden aber auch außerunterrichtlich immer mehr belastet", erklärt die Gewerkschafterin. Die GEW fordert, diese Aktivitäten endlich auch entsprechend anzuerkennen. "Außerdem erwarten wir vom Land eine verbindliche Zeitschiene für die Rückkehr der Lehrer in die Vollzeitbeschäftigung' ' unterstreicht die GE WChef in.

Da hat die Gewerkschaft die SPDLandtagsfraktion voll hinter sich: "Noch in diesem Jahr muss die Regierung eine klare Zusage an die Lehrer machen, wie und wann schulartbezogen der Ausstieg aus der Teilzeit geplant ist", verdeutlicht Bildungsexperte Brodkorb. Um das Problem des Lehrernachwuchses zu lösen, regte die GEW an, das zweijährige Referendariat nach dem Studium als Berufserfahrung zu werten und Junglehrern somit eine höhere Eingruppierung zu ermöglichen. "Mehr Referendare an den Schulen  das wäre gut", sagt Lindner, "aber wer betreut sie und wer finanziert diesen Mehraufwand?"

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