08.03.2011 20:59 (Kommentare: 0)
MVregio | Schwerin | www.mvregio.de | 08.03.2011
"Wir sind uns einig darüber, dass möglichst viele Kinder, die einer besonderen Förderung bedürfen, an allgemein bildenden Schulen unterrichtet werden sollen. Das muss gründlich vorbereitet werden. Deshalb werden wir das seit Beginn des Schuljahrs auf der Insel Rügen laufende Modellvorhaben jetzt nicht auf den gesamten Schulamtsbezirk Greifswald ausweiten. Wir wollen zunächst das Vorhaben gründlich auswerten und die Ergebnisse mit Eltern und Lehrern diskutieren. Wir sollten uns Zeit nehmen, um gute Lösungen für alle Kinder zu finden", sagte Ministerpräsident Erwin Sellering heute in Schwerin.
Bildungsminister Henry Tesch (Foto) macht deutlich: "Der Weg, Kinder mit einem besonderen Förderbedarf in das reguläre Schulangebot im Sinne einer größeren Chancengerechtigkeit einzubeziehen, ist eine sehr große Herausforderung für alle in der Gesellschaft."
Der Minister verweist darauf, dass Mecklenburg-Vorpommern als eines der ersten Bundesländer bereits seit dem Schuljahr 2004/05 mit ersten Schritten diesen Weg eingeschlagen hat und Kindern, denen das Lernen schwer fällt, Diagnoseförderklassen oder in regulären Klassen an Grundschulen statt in Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen unterrichtet. Nach den positiven Erfahrungen damit wurden zum Schuljahr 20010/11 auf Rügen nicht nur die Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen, sondern außerdem mit besonderem Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung sowie Sprache an den Grundschulen auf der Insel eingeschult.
Der Minister betonte: "Alle anderen 5 Förderbereiche Sehen, Hören, körperliche und motorische Entwicklung, geistige Entwicklung und Kranke bleiben im ganzen Land wie vorgesehen bestehen!"
Das Fortbildungsangebot für die Lehrkräfte und die wissenschaftliche Begleitung werden fortgesetzt. Die Schulen haben die freie Wahl bei Lehr- und Lernmitteln.
Mit der Auswertung der Rügener Erfahrungen und den Gesprächen mit Vertretern von Eltern und Lehrern ist eine Arbeitsgruppe beauftragt worden, der die Staatssekretäre aus Staatskanzlei, Bildungs- und Finanzministerium sowie Vertreter der Regierungsfraktionen angehören.
Quelle: BMI MV
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