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Elterninitiative MV-Bildung ist Zukunft | Bessere Bildungschancen für unsere Kinder



Seife und Bildung wirken nicht so prompt wie ein Massaker, auf lange Sicht aber viel verheerender.
Mark Twain (1835 - 1910)

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Protest gegen Sparpläne

13.11.2008 07:27 (Kommentare: 0)

OSTSEE-ZEITUNG.DE  |  Donnerstag, 13. November 2008  |  Jasmund und Sassnitz

Glowe „Keine Geldkürzung für Kinder“, stand in großen Lettern auf einem Transparent, das Julia Arndt und Danny Wagner am frühen Dienstagabend durch die Dunkelheit trugen. Die Fünftklässler der Freien Schule Glowe hatten sich gemeinsam mit anderen Schülern, Lehrern und Eltern vor der örtlichen Kirche versammelt, um nach einer Andacht zum Martinstag einen Protestmarsch durch die Jasmunder Gemeinde zu starten. Mit den zahlreich mitgeführten Lampions sollte der Landesregierung – so der Wunsch der Initiatoren – ein Licht aufgehen.

Das neue Schulgesetz für Mecklenburg-Vorpommern, das heute erstmals im Schweriner Landtag behandelt wird, sieht eine Kürzung der Mittel für die Privatschulen in Höhe von sechs Millionen Euro pro Jahr vor. Für Eltern, die ihre Kinder in Privatschulen unterrichten lassen, würde das einen Anstieg des monatlichen Schulgeldes um mindestens 50 Euro bedeuten. Außerdem soll die Finanzierung der Schülerbeförderung gestrichen werden.

„Das ist für uns nicht hinnehmbar. Um im September mit der Freien Schule Glowe starten zu können, haben wir die dafür erforderliche Genehmigung vor Gericht errungen. Nach drei Jahren erhält eine Privatschule die Anerkennung und Geld vom Staat. Diese Mittel sind Teil unseres Finanzplans und des Refinanzierungskonzeptes“, sagt Thomas Jäcker vom Trägerverein Rügener Schul(t)räume empört. „Freie Schulen sind keine Eliteschulen für Besserverdienende, sondern Angebote reformpädagogischer Unterrichtsformen abseits staatlicher Bildungsschemen, die zu einem Teil von den Eltern durch das Schulgeld selbst finanziert werden. Auf die staatlichen Zuwendungen, die reine Personalkostenzuschüsse sind, kann keine Privatschule verzichten“, unterstreicht Thomas Jäcker. Das einzige Geld, das die Freie Schule Glowe derzeit von außen bekommt, ist der Schullastenausgleich jener Gemeinden, deren Kinder in Glowe unterrichtet werden.

Dass die Freie Schule Glowe seit Beginn des neuen Schuljahres 2008/2009 längst über die Startphase hinausgekommen und die Akzeptanz drastisch gestiegen ist, bestätigen allein neun Schüler, die während des laufendes Schuljahres von anderen Bildungseinrichtungen nach Glowe gewechselt sind. Für die neue erste Klasse, die 2009 eröffnet wird, sind bereits 14 von 18 Plätzen belegt. „In der Freien Schule Glowe ist nicht nur ein hochmotiviertes Lehrerkollegium tätig, auch die Eltern der Schüler sind in hohem Maße engagiert und in zahlreiche Schulabläufe eingebunden. Besonders die Nachmittagsangebote für unsere Kinder, die die Bereiche Kunst, Musik, Sport und Schülerzeitung abdecken, sind ebenso attraktiv wie erfolgreich“, sagt Schulleiterin Doris Baaske. Erst gestern haben sich zwei neue Interessenten in der Freien Schule Glowe umgesehen.

Besonderer Erfolg: Marie Haack (10) aus Sellin, die das Down-Syndrom hat, wurde in der Freien Schule Glowe erfolgreich in den bestehenden Unterricht der zweiten Klasse integriert.

RICO NESTMANN

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Leuchtender Protest auf dunkler Ostseepromenade: Schüler und Lehrer der Freien Schule Glowe hatten sich für einen Lampionumzug durch den Ort Verstärkung von den Eltern geholt.

Foto: Nestmann

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