OSTSEE-ZEITUNG.DE  |  Dienstag, 16. Dezember 2008  |  Titelseite Wismar

Lübow Die Grundschule Lübow möchte „Kleine Grundschule auf dem Lande“ werden. Die Gemeindevertreter sprachen sich am Dienstagabend einstimmig dafür aus, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Sie zollten Schulleiterin Heike Schünemann außerdem ihren Respekt vor dem „sozialen Zusammenhalt der Schüler“, wie es ein Abgeordneter ausdrückte. „Sie stehen füreinander ein, auch wenn sie aus unterschiedlichen Jahrgängen sind.“ Das wird allerdings auch in einer „Kleinen Grundschule auf dem Lande“ nötig sein, die ab dem Schuljahr 2010/11 jahrgangsgemischten Unterricht der ersten und zweiten Klassen vorsieht. Im Schuljahr 2009/10 würde dann die Bildung einer untermaßigen Eingangsklasse möglich. Normalerweise sind laut Schulgesetz 20 Abc-Schützen für die einzügige Grundschule am Einzelstandort erforderlich. „Es zählen nur Schüler aus unserem Einzugsgebiet“, machte Bürgermeister Wolfgang Lüdtke (Wählergemeinschaft) deutlich. „Ventschower Schüler, die freiwillig zu uns kommen, zählen nicht.“ Eltern aus Jesendorf und Ventschow können die Lübower Schule für ihren Sprössling wählen – was in den vergangenen zwei Schuljahren 14 Familien taten.

„Die ,Kleine Grundschule auf dem Lande’ ist eine Bildungsform, die man wählen kann, wenn die Eingangszahlen nicht erreicht werden“, erklärte Heike Schünemann. „Er beinhaltet, dass wir jahrgangsübergreifende Gruppen bilden können.“ Es sei zwar fraglich, ob es diesen Titel im neuen Schulgesetz weiterhin geben würde, „aber wir wollen uns durch diesen Titel ein bisschen freien Rücken schaffen“.

Bisher liegen 17 Anmeldungen für die erste Klasse im kommenden Schuljahr vor, einschließlich der Kinder aus Jesendorf und Ventschow. Die jetzige erste Klasse besuchen 21 Kinder, die Klassen zwei und vier je 19 und Klasse drei 18 Kinder. U. OEHLERS