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Förderkinder: Schulamt ist über neue Situation entsetzt

04.03.2011 07:14 (Kommentare: 6)

Ostseezeitung | lokal Greifswald | vom 04. März 2011

Greifswald (OZ) - — Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: „Wir sind über die Entscheidung des Ministerpräsidenten bestürzt“, bekennt Michael Kossow, stellvertretender Leiter des Staatlichen Schulamtes Greifswald. Nachdem Erwin Sellering (SPD) am Tag zuvor die Ausweitung des Rüganer Schulversuchs zur Integration von Förderkindern auf den hiesigen Schulamtsbezirk für August 2011 stoppte (OZ berichtete gestern), herrschte bei Betroffenen gestern Ratlosigkeit.

„Viele Schulleiter sind entsetzt“, weiß Kossow aus ersten Gesprächen. Auch aus seinen Worten spricht Enttäuschung: „Die Fortbildungen der Lehrkräfte sind angeschoben, die Auftaktveranstaltung mit 230 Personen ist im April geplant. Wir haben dafür ein 500-seitiges Handbuch erarbeitet“, verdeutlicht der Schulrat. In unzähligen Gesprächen hätten er und seine Kollegen für die integrative Grundschule geworben. „Mit Erfolg. Denn es geht hier um eine Qualitätsoffensive. Die Lehrkräfte zeigen eine große Bereitschaft, das Konzept zu verwirklichen“, versichert Kossow. Und spricht damit Christina Rebbin, Schulleiterin der „bernsteinSchule“ Ribnitz-Damgarten aus dem Herzen. Seit Monaten liefen die Vorbereitungen. Die Entscheidung, den Prozess hinauszuzögern, könne sie nicht verstehen: „Was bedeuten gefasste Beschlüsse“, fragt Rebbin frustriert.

Freude hingegen im Greifswalder Rathaus. Schulsenator Ulf Dembski (SPD) begrüßt die Entscheidung des Ministerpräsidenten, „die Integration von Förderkindern in Grundschulen behutsam anzugehen“. Nicht von ungefähr. Immerhin sollten die Kommunen als Schulträger die räumlichen — und mit der Bereitstellung von Unterrichtsmitteln — auch die finanziellen Voraussetzungen zur Umsetzung des Konzepts schaffen. Laut OZ-Informationen kosten allein die neuen, vor allem umstrittenen Lehrbücher pro Grundschulkind 89 Euro! Diese Mittel konnten aufgrund der kurzfristigen Entscheidung im Schweriner Bildungsministerium nicht rechtzeitig in den Haushalt eingestellt werden. „Wir fühlten uns deshalb allein gelassen“, kritisiert Dembski damit die ehrgeizigen Pläne des Ministers Henry Tesch (CDU).

Als Mitglied des Sozialausschusses im Städte- und Gemeindetag spricht er damit nicht nur für Greifswald: „Auch die anderen Kommunen sehen das so“, bekräftigt der SPD-Kreisvorsitzende. Um keinen Irrtum aufkommen zu lassen: Die Sozialdemokraten heißen die Integration von Förderschülern gut. „Doch wer sie in einem Hauruckverfahren durchsetzen will, fährt das Ziel gegen die Wand“, moniert Dembski.

Schulrat Michael Kossow indes warnt vor einer Verzögerung. Die betroffenen Kinder würden die Regelschulen ab August besuchen. Eine Umkehr sei undenkbar: „Was soll werden, wenn die Lehrkräfte nun keine Fortbildung erhalten“, fragt er. (Siehe auch S. 6) P. Hase

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Kommentar von konsalik | 11.03.2011

endlich zeigt mal einer Flagge gegen diesen Schwachsinn von einigen Durchboxern. Haben diese Herren das scheitern in anderen Bundesländern verschlafen?

Kommentar von konsalik | 11.03.2011

endlich zeigt mal einer Flagge gegen diesen Schwachsinn von einigen Durchboxern. Haben diese Herren das scheitern in anderen Bundesländern verschlafen?

Kommentar von Pauli | 11.03.2011

In Finnland wurde von 1964-1988 in der Öffentlichkeit eine breite Diskussion zur Umgestaltung der Schullandschaft geführt.In M-V wurde alles in kürzester Zeit von oben durchgedrückt. Meinungsvielfalt, ja, aber erhört wurde nichts,jedoch reichlich Maulkörbe verteilt. Von einem inklusiven Bildungssystem wie in Finnland, sind wir mehr als 100 Jahre entfernt.

Kommentar von papendiek | 15.03.2011

es wäre verheerend geworden, hätte Herr Sellering nicht eingegriffen. die Schulleiter wissen genau, nichts, aber auch nichts ist vorbereitet! Warum dieser Aktionismus. Wollen diese Schulleiter dem BM sagen " Schaut mal, wir sind die Guten" Realität ist die Zweizüngigkeit.

Kommentar von Pauli | 17.03.2011

...und während der Schulversuch zur Inklusion für den Schulamtsbereich Greifswald vorerst gestoppt ist, bemerkt keiner, dass dieser Schulversuch auf Rügen überhaupt keine Bedeutung für die Umsetzung des Vorhabens intergrative Grundschule hat, denn die Lawine, die alles niederwalzt, was es an guten Förderorten gibt, rollt und rollt und rollt (2010/2011 keine Eingangsklassen in der Förderschule Lernen, 2011/2012 keine 2. Klasse in den Förderschulen Lernen und so fort in den nächsten Jahren, lt. Zeitschiene)...Auf der Regionalkonferenz in Neubrandemnburg betonte unser Kultusminister vor den Schulleitern der Region: Egal, wie der Schulversuch auf Rügen verläuft, es gibt kein zurück!... da mache sich jeder seinen Reim draus.

Kommentar von kleinodd | 01.04.2011

leider geht die Sache im Hintergrund weiter...da macht wohl einer was er will zum Leidwesen der Anderen...Achtung Achtung Herr Sellering