01.04.2009 10:00 (Kommentare: 0)
OSTSEEZEITUNG | Mittwoch, 01. April 2009 | Hansestadt Rostock
Besorgt reagierten einige Eltern auf den gestrigen Informationsabend. Hartmut Köhler (47), Vater von vier Kindern, stört das geplante Schulgesetz. „Die Klassen sind zu groß und die Kinder haben einen zu langen Schulweg“, findet er. Er prangerte an, dass künftig noch weniger Geld in die Bildung fließen soll. „Firmen mit 3000 Mitarbeitern fordern in der Krise Hilfen von 60 Millionen Euro. Wir haben ein Unternehmen mit 128 000 Angestellten, nämlich unseren Schülern, für die 4000 Euro pro Kopf ausreichen sollen“, rechnete er vor.
Auch Meike Ahlmann (39) sah nach der Info-Runde ihre Befürchtungen bestätigt. „Es wird eine Verslumung der ländlichen Region geben“, glaubt sie. 30 Kinder in eine Klasse zu stecken, nur weil gespart werden müsse, sei der falsche Weg. Jetzt sei das Engagement der Eltern gefragt, etwas dagegen zu tun. Mit dem neuen Gesetz sehe sie ihre Entscheidung für eine Schule in freier Trägerschaft bestätigt. Die staatlichen Schulen seien die wahren Verlierer des neuen Gesetzes, befürchtet auch Nils Kleemann, Leiter einer Montessori-Schule. Es werde in politischen Kreisen versucht, die Schulen gegeneinander auszuspielen. „Mich interessiert vor allem, wie das Gesetz umgesetzt werden soll“, meint Anne John (32), Mutter und Lehrerin. Schulleiter alleine könnten das nicht leisten. Kleinere Schulen könnten es mit der neuen Finanzierung pro Kopf schwerer haben, vermutet sie.
VIRGINIE WOLFRAM
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