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Elterninitiative MV-Bildung ist Zukunft | Bessere Bildungschancen für unsere Kinder



Seife und Bildung wirken nicht so prompt wie ein Massaker, auf lange Sicht aber viel verheerender.
Mark Twain (1835 - 1910)

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Weniger Geld – Freie Schulen protestieren

05.11.2008 10:24 (Kommentare: 0)

OSTSEE-ZEITUNG.DE  |  Mittwoch, 05. November 2008  |  Titelseite Rügen

Heißer Herbst: An Freien Schulen auf Rügen regt sich Widerstand gegen das neue Schulgesetz. Das Land will den Privatschulen das Geld kürzen. Die wollen genauso viel wie staatliche Schulen.

Dreschvitz Rügens Landtagsabgeordnete bekommen Post. Protestnoten, verschickt von Eltern, deren Kinder die Freie Schule in Dreschvitz besuchen. „Statt uns den Geldhahn zuzudrehen, fordern wir gleiches Recht für alle. Schulen in freier Trägerschaft sollen genauso gefördert werden wie staatliche.“ Monika Morawietz bringt den Inhalt auf den Punkt und der die Interessenvertreter der Insulaner im Landtag in die Zwickmühle. Am 13. des Monats werden sie über den Entwurf des neuen Schulgesetzes für MV beraten. Danach soll den 60 freien Schulen im Land das Geld gekürzt werden – sechs Millionen Euro weniger im Jahr. „Das ist ungerecht“, findet Morawietz, Leiterin der Freien Schule in Dreschvitz, und hat ihren Unmut zusammen mit 20 Eltern und Kindern am Montagabend in Stralsund zum Ausdruck gebracht. Mehr als 100 Eltern und Lehrer von freien Schulen aus der Hansestadt, Barth, Dreschvitz und Glowe protestierten in der Jakobi-Kirche und forderten „gleiche Bildungschancen für unsere Kinder in MV“.

„Wir sind keine Eliteschule, haben den gleichen Bildungsauftrag“, weiß Monika Morawietz, dass es manchen Eltern der 110 Schüler in Dreschvitz schwer fällt, das monatliche Schulgeld zu bezahlen. Im Gegensatz zu staatlichen Schulen, bei denen die Schulkosten zu 100 Prozent vom Land übernommen werden, erhalten jene in freiere Trägerschaft maximal 85 Prozent, erläutert sie. Deshalb müssen Eltern für den Besuch der Dreschvitzer Schule 90 Euro Schulgeld plus 60 Euro für den Hort im Monat zahlen. „Manche Eltern sind froh, dass die Großeltern oder Patenschaften helfen, um das Geld bezahlen zu können.“ Sollte die angedrohte Kürzung beschlossen werden, sieht Monika Morawietz auch nur die Alternative, sie über die Elternbeiträge zu kompensieren. „Dann sind wir wirklich auf dem Weg, dass sich nur noch eine Elite freie Schulen leisten kann. Zumal die Eltern mit dem neuen Gesetz auch noch für die Schülerbeförderung ihrer Kinder aufkommen müssen“, moniert Thomas Jäcker, stellvertretender Vorsitzender der „Rügener Schul(t)räume“, Trägerverein der Freien Schule in Glowe mit zurzeit knapp 40 Schülern.

Morawietz und Jäcker sind sich einig: Der Protest in Stralsund soll keine Eintagsfliege gewesen sein. Neben der gestarteten Postkartenaktion wollen beide Schulen außerdem am Dienstag kommender Woche dafür sorgen, dass „der Landesregierung ein Licht aufgeht“, sagt die Dreschvitzer Schulleiterin. Dort wie auch in Glowe sind am Martinstag Lampionumzüge geplant, um auf die prekäre Lage der freien Schulen aufmerksam zu machen. UDO BURWITZ

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