OSTSEE-ZEITUNG.DE  |  Freitag, 07. November 2008  |  Hansestadt Rostock

Mit dem neuen Schulgesetz soll die Finanzierung der Schulen in freier Trägerschaft neu geregelt werden. Das Bildungsministerium will ein Pauschalkostenmodell einführen. Die Zuschüsse für einzelne Schulen sollen bis zu 30 Prozent reduziert werden. Im Durchschnitt will das Ministerium den Kostensatz für einen Gymnasiasten an einer freien Schule von 4227 Euro auf 3349 reduzieren, für einen Gesamtschüler von 3984 auf 2946 Euro und für einen Förderschüler von 18 856 Euro auf 14 250 Euro. Diese Kürzung bedeutet für viele Schulen in freier Trägerschaft entweder die Erhöhung des Schulgeldes oder Einbußen bei der Qualität des Unterrichtes. Für einige Schulen stelle die Kürzung eine existenzielle Bedrohung dar, heißt es von Thomas Harnisch von der AG Schulen in freier Trägerschaft. „Das neue Modell honoriert nicht die individuellen Förderungen von Schülergruppen, wie bei Lese-Rechtschreib-Schwäche, Hochbegabtenförderung, Sportförderung“, bemängelt Thomas Harnisch. Bisher sei es so, dass Schule A in freier Trägerschaft und Schule B in staatlicher Trägerschaft, die gleiche Schülerzahlen hätten und gleiche pädagogische Angebote machten, gleiche Lehrerstunden zugewiesen bekämen. „Im Einzelvergleich kommt die Schule in freier Trägerschaft wegen der Elternbeiträge mit mindestens 15 Prozent weniger Kosten aus als die vergleichbare staatliche Schule“, so Harnisch. Christian Schneider, Geschäftsführer des Privatschulverbandes MV: „Setzt die Landesregierung ihre Kürzungspläne durch, hebelt sie den Reformmotor für eine Weiterentwicklung des Schulwesens aus.“ Die Rostocker Privatschulen würden hervorragende Arbeit leisten. W. T.