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Elterninitiative MV-Bildung ist Zukunft | Bessere Bildungschancen für unsere Kinder



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Schulen wollen stärkere Kooperation

17.04.2010 10:49 (Kommentare: 0)

Ostseezeitung | LOKAL | HGW vom 17.04.2010

Greifswald (OZ) - Brigitte Schütt-Mihajlovic weiß, wie schwer es ist, einen geeigneten Praktikumsplatz zu finden. „Die Unternehmen wollen immer nur die Besten. Aber was ist mit den anderen Schülern?", fragt sie. Außerdem seien viele Betriebe nicht bereit, Praktikanten aufzunehmen oder nutzen die Schüler für Putzarbeiten aus. Seit langem wünscht sich die Mutter eine Liste aller verfügbaren Praktikumsplätze, die in den Schulen aushängt.

Heike Kagel, Schulleiterin der Integrierten Gesamtschule „Erwin Fischer" würde solch eine Liste begrüßen: „Wir wünschen uns mehr Kooperation durch die Betriebe." Doch nicht nur die fehlenden Praktikumsplätze bereiten ihr Kopfzerbrechen. „Seit diesem Jahr haben wir keinen eigenen AWT-Lehrer mehr und sind auf die Unterstützung anderer Schulen angewiesen", klagt die Schulleiterin. Außerdem würden die Unternehmen oftmals Lehrinhalte erwarten, die heute gar nicht mehr vermittelt werden.

„Von solchen Zuständen wissen viele Eltern zu berichten", sagt Claudia Metz, Vorsitzende des Stadtelternrats. Gemeinsam mit der Schulbewegung MV „Bildung ist Zukunft" rief sie deshalb die Gesprächsrunde „Was erwartet die Wirtschaft von unseren Schülern?" ins Leben. Denn viele Eltern fühlten sich oft im Stich gelassen, berichtet die Vorsitzende.

Referent Volkmar Thomas vom Unternehmerverband weiß, worauf die Wirtschaft Wert legt: „Wir erwarten vor allem soziale Kompetenzen von den Bewerbern." Doch an diesen fehle es oftmals, zudem litten viele junge Leute an Selbstüberschätzung, sagt der Referent. Deshalb habe sich der Arbeitskreis „Schule - Wirtschaft" der Berufsfrühorientierung verschrieben. „Durch das Projekt erhalten die Schüler ein konkretes Bild von der Arbeitswelt und lernen durch Betriebserkundungen und Praktika den Berufsalltag kennen." Die Jugendlichen können aus elf Tätigkeitsfeldern wählen, darunter Informatik, Elektronik, Verwaltung und Handel. „Denn als Praktikant in Supermärkten die Regale vollzustopfen bringt gar nichts." Seit 2003 nahmen an der Berufsfrühorientierung weit über 1000 Schüler teil.

Von einem weiteren erfolgreichen Projekt konnte Lehrerin Anke Thurow von der Regionalen Schule „Caspar-David-Friedrich" berichten. Dort wird seit 2005 das Produktive Lernen groß geschrieben. Die neue Unterrichtsform setzt vor allem auf einen hohen Praxisanteil. „Gerade dadurch konnten wir viele unserer Schüler in ein Ausbildungsverhältnis vermitteln". Sie weiß, dass die Unternehmen nicht nur auf die Zensuren schauen. „Das Gesamtpaket ist entscheidend." Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Es muss ein Umdenken stattfinden - Schule und Wirtschaft müssen stärker miteinander kooperieren. F. A.

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