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Elterninitiative MV-Bildung ist Zukunft | Bessere Bildungschancen für unsere Kinder



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Eltern sehen Integration von Förderschülern mit Sorge

25.01.2011 07:14 (Kommentare: 0)

Ostseezeitung | lokal Greifswald | vom 25. Januar 2011

Greifswald (OZ) - Warum können gute Schüler nach der Grundschule nicht gleich ans Gymnasium? Wieso gibt es in Deutschland eigentlich keine einheitlichen Lehrpläne? Und was wollen Sie, Herr Minister, in Zukunft für die Schüler von Mecklenburg-Vorpommern verbessern? — Freya, Johanna, Greta und weitere Drittklässler der Karl-Krull-Schule nahmen Bildungsminister Henry Tesch gestern ganz schön ins Kreuzverhör.

Um es vorweg zu nehmen: Der 48-Jährige war bei seinem mehrstündigen Besuch des Hauses um Antworten nicht verlegen. Und zumindest die Kinder konnte er offenbar mächtig beeindrucken. Etwa damit, dass er sich als „Motor in der Kultusministerkonferenz“ betrachtet, wenn es um das Ziel einer einheitlichen Prüfungsordnung für Abiturienten in Deutschland geht.

Doch die Pädagogen der Krullschule hatten gestern im Gespräch mit dem Minister ein ganz anderes Thema auf ihrer Agenda: Die Auflösung der Förderschulen im Land und die damit einher gehende Integration der Kinder mit Förderbedarf in die regulären Grundschulen. Den Anfang macht in diesem Schuljahr die Modellregion Rügen. Alle 13 Grundschulen beteiligen sich an dem Vorhaben, das auf einer UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen basiert. 250 000 Euro lässt sich das Bildungsministerium MV die Vorreiterrolle der Insel kosten. Eine Fördersumme, von der der Schulamtsbereich Greifswald nur träumen kann: Ab August 2011 soll er diesem Konzept folgen. Und wie Minister Tesch gestern zwischen Hospitation und Hausführung durchblicken ließ — ohne zusätzliche Förderung für die betroffenen Grundschulen in und um Greifswald. Seine Motivation: Die hohe Anzahl von Förderschülern im Bundesvergleich. MV ist mit über zwölf Prozent „Spitzenreiter“ in der Republik! Das soll sich ändern.

Soweit können auch die Eltern in Greifswald mitgehen. Doch die Idee sei das eine, „die Voraussetzungen zur Umsetzung des Integrationsgedanken das andere“, betrachtet Stadtelternratsvorsitzende Claudia Metz die Sache kritisch. Bei ihr laufen derzeit viele Fragen besorgter Mütter und Väter auf. Eine der häufigsten: „Bekommen die Grundschulklassen ab August personelle Unterstützung? Und wenn nicht, werden die Klassenstärken dann verringert?“, nennt Claudia Metz zwei der Gedanken. Auch Bildungsminister Tesch, das versicherte er gestern, kennt die Sorgen betroffener Eltern. Er sei aber davon überzeugt, auf dem absolut richtigen Weg zu sein, weshalb er auch nicht die wissenschaftlichen Ergebnisse zum Integrationsschuljahr auf Rügen im Herbst abwarten müsse. Das vermittelte er zumindest den Pädagogen der Krullschule in einem einstündigen Gespräch, bei dem die Öffentlichkeit nicht erwünscht war. Doch die Diskussion zum Thema geht weiter. Morgen schon. Und zwar ganz öffentlich (siehe unten).

P. Hase

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